Montag, 29. Oktober 2007

"Der Film von Karsten Kjaer zeigt, wie und warum zwölf Zeichnungen in einer dänischen Lokalzeitung ein kleines Land mit fünf Millionen Einwohnern in eine Konfrontation mit Muslimen in der ganzen Welt stürzen konnten.

Der Regisseur drehte im Libanon, Iran, Syrien, Qatar, Frankreich, in der Türkei, Deutschland und in Dänemark und sprach mit einigen der Leute, die während der Karikaturen-Krise Schlüsselrollen innehatten.

Satirisch und hintergründig stellt der Filmemacher in "Bloody Cartoons – Teuflische Karikaturen" demokratiepolitische Fragen: Gibt es eine Grenze für die Freiheit der Meinungen, und wenn ja, wo liegt die? Ist kulturelle Toleranz eine Einbahnstrasse?

Teuflische Karikaturen, Dänemark 2007

heute, 23.30 Uhr in ORF2, Wiederholung am 01.11.2007, 5.00 Uhr auf arte-tv.



  
Sonntag, 28. Oktober 2007

Über die Angst, die Menschen verstummen lässt, Ayaan Hirsi Ali, "Submission" und mehr ...

" "Ein Mord wie der an Theo", sagt einer seiner besten Freunde im Film, "ist wirkungsvoller als jeder große Anschlag mit 200 Toten. Dieser eine Anschlag hat das Leben sofort verändert, denn jetzt traut sich keiner mehr so offen seine Meinung zu sagen wie früher".

"Der Tag als Theo van Gogh ermordet wurde" ist eine beklemmende Dokumentation über die erschreckende internationale Vernetzung des Terrors, die gefährliche Abgrenzung junger Muslime von ihrem Heimatland, in dem sie sich nicht zuhause fühlen, und die zunehmende Angst, die Menschen verstummen und die Gefahr herunterspielen lässt.

"Der Tag als Theo van Gogh ermordet wurde" spielt in Holland, aber das ist Zufall, denn er hätte überall in Europa spielen können. Dieser Film geht uns alle an."

Ein Film von Esther Schapira und Kamil Taylan

heute, 28.10.2007, 22.15 Uhr bei Phoenix, Wiederholung am 02.11.2007, 22.02 Uhr auf EinsExtra.

Ich war noch am 01.11.2004 in Amstderdam ...



  
Donnerstag, 11. Oktober 2007

"Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bereitete Vizepräsident Dick Cheney die amerikanische Öffentlichkeit darauf vor, dass die Regierung "on the dark side", auf der stockfinsteren, verborgenen Seite, agieren müsse. Cheney hatte gleich nach Antritt der Bush-Administration seine Verbündeten in der Regierung platziert. Sie beförderten eine markige Außenpolitik, die - vor allem im Irak - den Präventivschlag einschloss.

Ein potenzielles Hindernis war dabei allerdings CIA-Chef George Tenet. Ihm war es gelungen, die Clinton-Administration zu überdauern, indem er unter Umgehung Cheneys eine persönliche Bindung zu Bush aufbaute. Nach dem 11. September versuchte der Vizepräsident, die Initiative wieder an sich zu reißen und die Befugnisse des Präsidenten zu erweitern, indem er Druck auf die Geheimdienste ausübte und die Terrorbekämpfung auf den Irak ausrichtete. Sein Hauptverbündeter hierbei war Verteidigungsminister Donald Rumsfeld.

Zu Beginn des Anti-Terror-Feldzugs wurden die Operationen in Afghanistan von Tenets CIA gesteuert. Während Tenet jedoch immer wieder darauf hinwies, dass es zwischen Al-Kaida und dem Irak keine Verbindung gebe, arbeiteten Cheney und Rumsfeld ihrerseits an einem Geheimplan, der diese These in Misskredit bringen und damit ihren Verfechter samt der CIA ausbooten sollte. Für die Offiziere der Nachrichtendienste war die Botschaft klar: Dick Cheney wollte unbedingt Beweise dafür, dass vom Irak eine Bedrohung ausgehe. Als Schlüsselargument für die Legitimierung des Krieges führte die US-Regierung einen von der CIA im Oktober 2002 vorgelegten Bericht an, der angeblich den Beweis dafür lieferte, dass der Irak die Herstellung von Massenvernichtungswaffen betrieb. Paul Pillar, einer der maßgeblichen Verfasser des Berichtes, gab später zu, dass das Dokument in Rekordzeit und unter politischem Druck entstanden und der Krieg ohnehin beschlossene Sache war.

Die Dokumentation zeichnet diese Begebenheiten nach und beleuchtet George Tenets Rolle bei der Vorbereitung des Irak-Krieges. ..."

gestern bei arte.

Wiederholung folgte am 28.10.2007 um 17:35 Uhr.



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