Donnerstag, 9. Februar 2012

Shit happens bisweilen (just Links) - dazu nun die beachtenswerte Zurückhaltung der Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und illustrativ D-Radio Wissen. Infos mit weiterführenden Links, auch zum Text des Abkommens hier via Spiegel-Netzwelt: danach relativieren sich die Befürchtungen offenbar etwas.

Ich bin gespannt, wie die Sache weitergeht.

[Update 12.02.2012:] Die Demowelle bringt offensichtlich Bewegung in die Sache - und die Aussicht auf spannende Veränderungen.

Beeindruckend ist dabei auch die Veränderung der Wahrnehmungsperspektiven: "Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger [...] redet neuerdings viel davon, dass im Urheberrecht nicht Rechtsverstöße, sondern Rechtsanwälte das Problem seien. ..." - was nun aber wiederum verkennt, dass Anwälte auch nur auf einer bestehenden Rechts- und Gesetzeslage aufbauen (können) - und diese wiederum weitgehende Urheberrechtsignoranz auch nicht ignorieren kann und darf. Solche Schuldzuweisungen erweisen sich damit als Augenwischerei und Ablenkung von politischer Untätigkeit.

Die Katze beißt sich hier in den Schwanz, so lange man verkennt, dass das Internet als strukturell neues Medium auch eine Urheberrechtsanpassung braucht - die freilich weder radikal in die eine noch in die andere Richtung ausschlagen, sondern einen pragmatisch handhabbaren und gesellschaftlich akzeptablen Kompromiss zwischen berechtigten Interessen anstreben muss, der durch die technisch-digitale Entwicklung auf der bisherigen Gesetzesgrundlage offensichtlich in Frage steht. Der Handlungsbedarf ist offenkundig.



  
Dienstag, 17. Januar 2012

Stop Online Piracy Act und Protect IP Act - Urheberrecht vs. Meinungsfreiheit und Informationsfreiheit - ein Grundsatzproblem.

Im Einzelnen z.B. "Fünf Gründe für den Netz-Streik" von Christian Stöcker für Spiegel-Online.

Zusammenfassende Kommentierungen finden sich z.B. hier (Antville) oder journalistisch aufbereitet hier und hier (FAZ), aktuell dürften diese Quellen bleiben (heise, Datenbank).

Auch Antville beteiligte sich an dem Protest.

Bleibt zu hoffen, dass es eines Tages gelingen wird, ohne Scheuklappen über Kompromisse nachzudenken, die für alle Seiten tragbar sein, vor allem aber eine pragmatische, also auch realistische Lösung für das immer noch (urheberrechtlich) "neue" Medium Internet ermöglichen sollten. Freilich müssten hierzu wohl alle Seiten einmal bereit sein, aus den gewohnten Denkmustern auszubrechen und kreativ zu werden - das "fair use-Prinzip" z.B. hielte ich in Europa für einen ersten Schritt in die richtige Richtung.



  
Mittwoch, 30. November 2011

hier ein Blick ins Inhaltsverzeichnis, von Prof. Dr. Volker Rieble (München).

Carsten Rees meint in dieser Besprechung: "Sollten Sie das Buch kaufen wollen, greifen Sie schnell zu – nur bereits aufgebundene Exemplare sind noch beim Verlag erhältlich. Zwei Jura-Professoren, denen Rieble einige Seiten wegen ihrer „Zitierpraxis“ widmet, haben beim Landgericht Hamburg eine Einstweilige Verfügung gegen das Buch erwirkt.". Rieble ließ sich offenbar nicht auf langwierige Rechtsstreitigkeiten ein, das Werk wird deshalb schlicht nicht neu aufgelegt (und Amazon listet es seither nicht mehr).

Dabei ist es ungemein aufschlussreich, auch und gerade weil die Plagiatsvarianten im Einzelnen dargestellt, und an konkreten Beispielen fest- und anschaulich gemacht werden. Ich hatte das Buch zufällig drei Wochen "vor Guttenberg" bestellt und die 110 Seiten mit Erstaunen und teils auch mit Vergnügen gelesen. Manche Textstelle erscheint als Vorwegnahme der aktuellen Diskussion...

Zur weiteren Besprechung (Frühjahr 2010) auf Zeit.de.



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